Trigeminusneuralgie aus homöopathischer Sicht

 

 

 

Die klassische Homöopathie hat sich bei akuten sowie bei chronischen neuralgischen Schmerzen bewährt. Bei der homöopathischen Akutbehandlung tritt innerhalb von Stunden eine starke Abnahme der Schmerzen ein. Ihr sollte aber unbedingt eine antimiasmatische Behandlung folgen.

 

 

 

Ein Praxisfall:

 

Eine neunundsechzig jährige Dame suchte die homöopathische Praxis wegen einer Trigeminusneuralgie auf. Die Beschwerden bestanden seit zehn Monaten. Sie nahm starke Schmerzmittel ein, die ihr etwas Erleichterung brachten.

 

 

 

Aus der Anamnese ergaben sich folgende Symptome und Modalitäten:

 

Der Schmerz ist immer lanzinierend, blitzartig. Er tritt anfallsartig auf und befällt die linke Seite des Gesichtes. Betroffen sind das Jochbein und der Oberkiefer. Besonders stark werden die Schmerzen im Mundhöhlenbereich empfunden. Durch Druck auf die Wangenpartie lassen die Schmerzen sofort nach. Andererseits verschlimmern sich die Beschwerden durch die geringste Berührung. Auch die Bewegung des Unterkiefers, das Kauen und Essen, lösen sofort Schmerzattacken aus. Der kleinste Luftzug und kalte Luft verschlechtern. Eine Causa konnte nicht eruiert werden und auffallende Gemütssymptome waren nicht vorhanden. Die Modalität: Berührung verschlimmert, aber Druck verbessert, ist sehr ungewöhnlich und wird dementsprechend gewichtet.

 

 

 

So wurde nach Hahnemanns § 153 hierarchisiert und zur Repertorisation herangezogen:

 

 

 

Gesicht, Schmerz, Druck amel

 

Gesicht, Schmerz, lanzinierend

 

Gesicht, Schmerz, Zugluft agg.

 

Gesicht, Schmerz, kalt, Luft, kalte, agg

 

 

 

In diesen vier Rubriken ist Magnesium-phosphoricum zwei- und dreiwertig führend. Bei einem Blick auf die pathognomischen Symptome der Trigeminusneuralgie sehen wir, dass Mag-phos auch in folgenden Rubiken einwertig vertreten ist:

 

 

 

Gesicht, Schmerz, Berührung agg,

 

Gesicht, Schmerz, kauen agg,

 

Allg. Schmerz, plötzlich

 

 

 

Verordnung:

 

Es wurde Mag-phos in der LM 18 verordnet und bereits nach wenigen Tagen trat eine merkliche Besserung auf. Die Genesung wurde einmal kurzfristig unterbrochen, weil die Patientin sich einem kaltem Luftzug ausgesetzt hatte. Nach zwei Wochen kam die Rückmeldung, sie sei beschwerdefrei.